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News im Detail

Die HSG stolpert und siegt

In einer über lange Zeit ausgeglichenen Partie gegen aufopferungsvoll kämpfende Charlottenburger Handballer konnte die HSG letztlich den Sieg davon tragen – wenn auch deutlich weniger souverän als dies nach den ersten zehn Minuten den Anschein hatte.

Mit voll besetztem Kader und motiviert bis in die Haarspitzen war die Truppe von Headcoach Alexander Jung in den Westen Berlins gereist. Angetrieben von einer euphorisch feiernden Bank zeigte die HSG zu Beginn der ersten Hälfte ihr gesamtes Können: Eine harte und flexible Abwehr ermöglichte einfache Gegenstoß Tore über die Flügel Guillaume und Taulan, ein glänzend aufgelegter Dominic Lindner konnte sich und Neuzugang Jonas Jost am Kries immer wieder in Abschlussposition bringen. Zusätzlich parierte Keno Kunkel im Tor ganze 3 Siebenmeter in Folge und trieb die Charlottenburger damit in sichtliche Verzweiflung. Die Folge: eine komfortable 7:2 Führung.

Doch dann ging ein Bruch durch das Kreuzberger Spiel, wie es selten zu sehen war. Unsicherheiten im Angriff, Abstimmungsprobleme in der Abwehr, generell Zuviel Nervosität auf beiden Seiten des Spielfeldes gaben den Hausherren die Möglichkeit wieder heranzukommen. Eine Einladung, welche diese dankend annahmen. So fand man sich aus Kreuzberger nach knapp einer Viertelstunde plötzlich auf Augenhöhe mit vermeintlich schon geschlagenen Gegnern wieder.

Aber die HSG wäre nicht die HSG, wenn sie nicht gerade in den schwersten Momenten das Herz in die Hand nähme. Begleitet durch eine Auszeit von Jung ging ein Ruck durch die Mannschaft, die Arbeit stand wieder kompakter, Spielzüge und Einzelaktionen brachten den gewünschten Torerfolg. Doch auch in Charlottenburg hatte man den nötigen Rückenwind bekommen und so trennten sich die beiden Mannschaften zu Halbzeit berechtigt mit einem 14:14 Gleichstand.

Die Stimmung in der Kabine gestaltete sich aufgrund der sehr wechselhaften 1. Halbzeit durchaus dynamisch. Dennoch war klar, dass man alle Mittel zum Sieg in der Sauna von Charlottenburg selbst in der Hand hatte. Entsprechend motiviert ging man im zweiten Durchlauf zu Werke.

Doch auch der Druck der beherzt aufspielenden Hausherren lies in dieser Phase nicht nach, was sich in Spielständen von 19:19 (37. Minute), 23:22 (44. Minute) und 26:26 (50. Minute) ablesen lässt. Besonders hervorzuheben ist hier die Leistung von Max Geiser, der sich auf seiner neuen Position im zentralen Rückraum direkt ein Denkmal setzte und die HSG durch geniale Einzelaktionen, Tore und Assists unterstützen konnte.

Unterbrochen wurde das wilde Hin und Her schließlich durch einen Kopftreffer des Charlottenburger Keepers, was in Folge richtigerweise zur einer Hinausstellung von Tobias Diemer führte. Der Autor dieses Berichts möchte sich an dieser Stelle erneut entschuldigen.

Nichtsdestotrotz konnte die HSG in der Crunchtime überzeugen. Durch Tore des genesenen Christian Löwe und Jose Guillaume auf dem rechten Flügel, gelang es den Kreuzbergern schließlich einen verdienten, wenn auch wenig souveränen 33:30 Sieg in Charlottenburg einzufahren.

Auch dieses Mal sind die Lehren aus der Partie eindeutig: Wenn man sich in Kreuzberg entschließt disziplinierten Handball zu spielen und gerade die Abwehr kompakt und agil hält, dann sind Siege in der Landesliga möglich. Wenn man unmotiviert oder fahrlässig auftritt, sind Niederlagen jedoch genauso im Bereich des Möglichen.

Am kommenden Sonntag spielt die HSG erstmalig zu Hause in der Flatow Halle. Anpfiff ist um 14.30 Uhr.

Für die HSG Kreuzberg spielten:

Lindner, Dominic (5), Dubbelmann, Niklas, Geiser, Max (4), Löwe, Christian (3),von Glahn, Rasmus (3), Jost, Jonas (3), Taulan, Lucas (2) Guillaume, Jose (5), Schauf, Julius (1), Contreras Silva, Maximiliano, Bruchmann, Hanno (6), Diemer, Tobias (1), Carvalho, Carlos (TW), Kunkel, Keno (TW).