BTV 1850 IV vs. HSG III: 22:25 (10:13): Auswärtssieg in der Flatow-Halle!

Die treue Leserschaft wird sich erinnern: Die Veröffentlichung von Spielberichten und positive Leistungen der HSG III korrelieren diese Saison stark miteinander. Dieses Mal war das Ergebnis guter Leistung auch endlich wieder ein Sieg – noch dazu einer gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf. Der Tabellennachbar BTV IV empfing die „Dritte“ zum heißen Tanz ums vorerst sichere Ufer in der für beide Teams heimischen Flatow-Halle. Motivation und Wille mussten der Mannschaft vor Spielbeginn nicht weiter aufgetragen werden. Durch die tabellarische Bedeutung der Partie und dem Verlauf des Hinspiels (14:17 für BTV) war jeder einzelne fokussiert und heiß darauf, die Punkte mitzunehmen. Die Partie begann vielversprechend: Aus einer von Anfang an konzentrierten Abwehrleistung und dem von Trainer Kabakci vehement geforderten Tempospiel folgte die 3:6-Führung nach 15 Minuten. Dann leistete sich die Mannschaft eine kurze Schwächephase, die der vor allem mit routinierten, weil durchaus betagten Spielern besetzte Gegner konsequent bis zum 7:7 ausnutzte. Beirren ließ man sich davon nicht und spielte die eigenen Stärken weiter aus. In dieser Phase glänzte vor allem der Abwehrverband um Torwart Niels Chudoba, der nicht nur stark hielt, sondern auch zahlreiche Gegenstoßpässe an den Mann brachte. Zur Halbzeit stand es so 10:13.

Im zweiten Durchgang agierte die Mannschaft weiter souverän und konnte den Gegner auf Abstand halten. Ähnlich wie in der letzten Woche gegen FES zeigten sich die Stärken und Schwächen der „Dritten“ recht deutlich. Die Abwehrleistung war absolut überzeugend. Regelmäßig schaffte man es, den Gegner zu Ballverlusten zu zwingen oder in unvorteilhafte Wurfpositionen zu bringen, die dann vor allem von den Außenspielern verworfen wurden. Auf der Torhüterposition hatte die Mannschaft sowohl mit Niels Chudoba in der ersten, als auch mit Lukas Thiele in der zweiten Halbzeit klare Vorteile. Und auch den starken Halblinken hatte die Abwehr bestens im Griff, sodass die Spieler des BTV zunehmend frustriert und aggressiv agierten. Über 11:16 und 15:21 setzte man sich langsam aber sicher weiter ab, bis in der 52. Minute nach dem 17:23 durch Christian Ecker der souveräne Auswärtssieg ganz nah schien. Dass es bis dahin nicht deutlicher wurde, lag wie gewohnt daran, dass es im Positionsangriff nicht immer gelang, Spielzüge in Ruhe und mit sauberem Torwurf abzuschließen.

Und diese Nachlässigkeit sollte sich rächen: Was sich ab der 55. Minute abspielte, ist in seiner Schlagartigkeit und Gegensätzlichkeit zum bisherigen Spielverlauf wohl nahezu beispiellos. Innerhalb von 2:40 Minuten erzielte der BTV fünf (in Zahlen: 5!) Tore in Serie. Aus 17:23 wurde ein 22:23, zwei Minuten vor Spielende schien plötzlich wieder alles möglich. Auf unerklärliche Weise war man im Angriff in unnötige Hektik verfallen und schenkte Bälle leichtfertig her. Die Geschenke nahm der Gastgeber gerne und konsequent an. Eine 2-Minutenstrafe für Mirko Reinhardt tat ihr übriges, in dieser Phase schien das Momentum vollends die Seiten gewechselt zu haben.

Aber bei aller Fahrlässigkeit spricht für die Mannschaft, dass sie sich auch von diesem Schock erholte. Erst erzielte Matchwinner Tacio Fontes Belmonte das langersehnte Tor zum 22:24, dann parierte Lukas Thiele den letzten gegnerischen Wurf. Mit seinem achten Tor setzte wiederum Fontes Belmonte den Schlusspunkt zum 22:25-Auswärtssieg. Dank dieser Leistung und trotz der von uns spontan ermöglichten Höchstspannung zum Ende hin, nimmt die „Dritte“ so zwei ganz wichtige Punkte mit. Das Handballjahr 2019 beendet die Mannschaft auf Tabellenplatz 9, mit vier Punkten Abstand zum ersten Abstiegsplatz und nur einen Punkt hinter Platz 8. Dank der letzten beiden Partien also recht gute Aussichten für die Rückrunde, und wenn die Stimmung so bleibt wie bisher (siehe Bild), ist in den nächsten Spielen auch noch mehr drin.

Es spielten: Niels Chudoba (Tor), Lukas Thiele (Tor), Mirko Reinhardt (3/1), Tacio Fontes Belmonte (8/3), Christian Ecker (3), Dennis Kannape (1), Drees Ladehoff, Fabian Wieser (2), Francisco Sokol (2), Evgeni Schwalba, Mark Kruse, Maximilian Kurzeja (2), Sören Dittmann (4), Isa Kabakci (Trainer)