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News im Detail

Spielbericht HSG III @ SG AC/Eintracht Berlin II

Sonntag, 18:15, Auswärtsspiel im entlegenen Hellersdorf. Bei dieser Spielansetzung freut sich der gemeine Kreuzberger Handballathlet (siehe Bild) meist ganz besonders, sodass es doch etwas überrascht, dass die Dritte der HSG mit 13 Mann bei der der Hellersdorfer Eintracht antrat. An diesem Sonntag stimmte erfreulicherweise nicht nur die Reisemotivation, sondern auch die Leistung auf dem Spielfeld. Am Ende stand ein souveräner und verdienter 30:36 Auswärtssieg.

Es zeigte sich zunächst, dass die Mannschaft personell endlich zueinander findet und es zumindest schafft, die zahlenmäßigen Mindestanforderungen für ein Handballspiel zu erfüllen. Glücklicherweise gibt es ja auch noch die HSG IV, von der dieses Mal Reinmar Staß und Max Bierig aushalfen. Abdo Wahba und Mark Kruse waren 15 Minuten vor Anpfiff dann auch anwesend, sodass die diesmal ohne Trainer Kabacki angereiste Mannschaft aus den Vollen schöpfen konnte. Dies traf allerdings auch auf die Eintracht zu, die den Kreuzbergern außerdem vor allem körperlich doch etwas Respekt abringen konnte. Dass Masse im Handball nicht alles ist, sollte sich im Spielverlauf aber gleich mehrfach zeigen.

Die HSG legte gut los und erarbeitete sich einen kleinen Vorsprung, sodass es nach 15 Minuten 7:9 stand. Bis dahin überzeugte man im Angriff, bekam aber vor allem die Nummer 4 der Hellersdorfer in der Abwehr nicht in den Griff – dieser hatte zu dem Zeitpunkt bereits 5 Tore erzielt. Bis zum Halbzeitpfiff gestaltete sich ein munteres Handballspiel, in dem beide Mannschaften Schwächen in der Abwehr offenbarten, die vom jeweiligen Angriff mehr oder weniger konsequent ausgenutzt wurden.

Es folgte die scheinbar mental äußerst wichtige Halbzeitansprache. Schon in der Vorwoche entschied die HSG das Spiel in den 15 Minuten nach der Halbzeit, als man dem HC Pankow nach Unentschieden zur Pause auf 6 Tore davonzog. An dieses Spiel erinnerte auch das aushilfsmäßige Trainergespann Kurzeja/Reinhardt – und siehe da, ab Minute 30 spielten sich sehr ähnlich Szenen ab. Die Abwehr stand nun viel konsequenter und nutzte die Löcher in der gegnerischen Abwehr konsequent aus. Zusätzlich wurden Fehler der Eintracht nun auch durch Gegenstöße ausgenutzt, sodass es nach 42 Minuten 18:24 für Kreuzberg stand. Auf die Frage, ob die Eintracht das Spiel Anfang der zweiten Hälfte aus der Hand gegeben hätte, antwortete Kreisläufer Kurzeja später: „Der Gegner hat das Spiel in dieser Phase nicht verloren, sondern wir haben es gewonnen“. Die HSG zeigte sich in dieser Phase gerade im Angriffsspiel überraschend agil und wendig, gegen die körperlich doch deutlich überlegenen Spieler der Eintracht. Kurzeja fügte hier hinzu: „Masse ist halt nicht alles im Handball“.

Fraglich war nun, ob auch der Rest des Spiels ein Spiegelbild der Partie gegen Pankow sein sollte, als man den erarbeiteten Vorsprung kurz vor Spielende fest vollständig wieder eingebüßt hatte. Das aber vermied die Mannschaft diesmal geschickt. Selbst als das Spiel bei doppelter Unterzahl und nur noch vier Toren Vorsprung zu kippen drohte, bleib man im Angriff ruhig und erzielte weiter munter Tore. Gegen Ende ging dem Gegner dann die Puste aus, ganz im Gegensatz zur HSG, die nun mit Gegenstößen und leicht erspielten Angriffstreffern Tor um Tor davonzog. Am Ende stand so ein leistungsgerechtes 30:36 auf der Hellersdorfer Anzeigetafel. Zu loben gilt es nach diesem Spiel gleich dreifach. Erstens die Kreuzberger Mannschaft, die ausgeglichen und geschickt agierte und außerdem im Angriff Variabel spielte, sodass sich fast jeder Feldspieler mehrfach in die Torschützenliste eintragen konnte. Zweitens die Schiedsrichter, die dankenswerterweise nach dem vorherigen Verbandsligaspiel in der Halle blieben und das Spiel vorbildlich leiteten. Und drittens die Hellersdorfer Mannschaft, die sich nach der doch etwas rabiaten Truppe aus Pankow als fairer Gegner erwies und sich nicht zu unnötigen verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen hinreißen ließ.

Die Dritte steht nach diesem Sieg auf Platz 8 der Tabelle (punktgleich mit den Plätzen 5 bis 9) und untermauert ihre hohen Ansprüche, die nach den ersten beiden Niederlagen schon stark bedroht schienen. Mit solchen Leistungen kann die Mannschaft aber durchaus ein Wörtchen beim Kampf um die oberen Ränge mitreden.

Es spielten: Thiele (Tor), Chudoba (Tor), Staß (2), Reinhardt (4/2), Ecker (3), Kannape (5), Wieser (4), Kruse (2), Wahba (4), Dittmann (5), Kurzeja (4), Bierig, Reußner (3)